Teaching @TU Dortmund
Website TU Dortmund Seminar für Kunst und Kunstwissenschaft
winter term 2021/2022:
Malen mit der Sprühdose!
Urban Art als jugendkultureller Ausdruck und ästhetische Partizipation
Mo 14 – 16 Uhr
Graffiti, als Teilbereich von Urban Art/Streetart, ist eine bei Jugendlichen überaus beliebte ästhetische Ausdrucksform. Auch im Kunstunterricht werden Versuche unternommen, diese illegale Gestaltungsart in formalisierte Lernprozesse zu integrieren. Über Chancen und Grenzen von Graffiti im Kunstunterricht wird zunächst über einen historischen Einblick in die Graffiti-Kultur als eine der vier Säulen der Hip-Hop-Kultur eingeführt, um darauf aufbauend das Sampling- und Remix-Prinzip jugendkultureller Ästhetik sowie die Sphären der sogenannten High- und Low Culture fachdidaktisch zu umkreisen.
Zwar kann die Schule als Sozialisationsinstanz den Selbstbildungsprozess der Teenager rahmen, aber sind es im Grunde nicht auch oder vielmehr die Peers in der Freizeit, die bestimmte Einstellungen zur Welt und zu sich selbst, Fähigkeiten, Vorlieben, Motivationen und Kompetenzen prägen? Aus der Vielzahl an Jugendkulturen wird ein exemplarischer Blick in das informelle Bildungspotenzial geebnet. Davon ausgehend wird diskutiert, inwiefern sich schulische/formale und außerschulische/informelle Bildungspotenziale für die ästhetische Rezeption, Produktion und Reflexion aufeinander beziehen lassen, ohne den Schutzraum der Teenager zu beschneiden.
Es geht um ein tieferes Verständnis für den ästhetischen, Öffentlichkeit mitgestaltenden Drang von Jugendlichen – warum sie sich in bestimmten Phasen für etwas begeistern oder eben auch nicht, und wie das auf den Kunstunterricht zurückwirken kann. Es wird vorausgesetzt, dass die Teilnehmenden eine Kurzpräsentation über ausgewählte Jugendkulturen und speziell von Urban Art-Vertreter:innen vorbereiten, die als Teil für eine gemeinsame Kartografie fungieren soll.